BNE-Konzept
Kinder sind die Gestalter unserer Zukunft. Wir müssen die Kinder auf diese Zukunft vorbereiten, die wir noch nicht kennen, von der wir allerdings wissen, dass sich das menschliche Leben, bedingt durch Klimawandel und die Endlichkeit vieler Ressourcen (fossile Energien, Trinkwasser etc.), stark verändert. Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE, ist eine weltweite Bildungsoffensive. Sie nimmt Bezug auf zugleich globale und alltagsrelevante Problemfelder, denn durch Klimakonferenzen, die einhergehen mit oft düsteren Zukunftsprognosen, und menschengemachte Katastrophen wie beispielweise die Atomkatastrophe in Fukushima, wird uns immer wieder bewusst: Nur ein nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten, also ein ökonomisch und ökologisch verantwortungsbewusstes Handeln und ein sozial gerechtes Miteinander zwischen Menschen und Staaten sind die Voraussetzung für eine positive Zukunft des Menschen und der Erde. Bereits im Jahr 1992 wurde in der Agenda 21 ausdrücklich die Bedeutung von Bildung als Voraussetzung für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung formuliert.
Im Zuge der globalen Herausforderungen verlangen die Vereinten Nationen eine Bildung, die die Kreativität im Umgang mit den sozialen, ökologischen und ökonomischen Spannungsfeldern fördert. Die internationale nachhaltige Entwicklung soll dazu dienen, die Bedürfnisse aller Menschen in der Gegenwart zu befriedigen, ohne dabei die Bedürfnisbefriedigung künftiger Generationen zu riskieren (UN Kommission für Umwelt und Entwicklung, 1987). Der Ansatz von BNE ist somit nicht der Problemzugang („Welche Probleme haben wir und wie können wir sie lösen?“) sondern der Chancenzugang („Wie wünschen wir uns unsere Zukunft, welche Zukunft ist möglich und wie können wir diese erreichen?“).
Die Aktivitäten zur Umsetzung von BNE werden für Deutschland durch die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) und der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) auf der Grundlage der Agenda 21 der Weltkonferenz der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janeiro koordiniert.
Ziele
Das Konzept der BNE hat zum Ziel, Schülerinnen und Schüler zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Umwelt unter Berücksichtigung globaler Aspekte, demokratischer Grundprinzipien und kultureller Vielfalt zu befähigen. Dabei ist es das Ziel, den Schülerinnen und Schülern ein hohes Maß an Verantwortung für die Gestaltung ihres eigenen Lebensweges und auch der Zukunft in der Gesellschaft zu übertragen. Dieses Ziel streben auch wir mit dem Leitbild unserer Schule an. Die Schülerinnen und Schüler sollen grundlegende Kompetenzen für eine entsprechende Gestaltung ihres persönlichen und beruflichen Lebens, die Mitwirkung in der eigenen Gesellschaft und eine Übernahme von Mitverantwortung im globalen Rahmen entwickeln.
Im Zusammenhang mit diesem Ziel formuliert die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) Kompetenzen, durch die die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit ermöglicht wird: interdisziplinäres Wissen, partizipatives Lernen und die Etablierung innovativer Strukturen. Dabei steht bei diesem BNE-Konzept die Gestaltungskompetenz im Mittelpunkt. Hierfür werden 12 Teilkompetenzen definiert:
- Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
- Vorausschauend denken und handeln
- Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
- Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
- Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und in Entscheidungen einbinden können
- An Entscheidungsprozessen partizipieren können
- Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage nutzen können
- Andere motivieren können, aktiv zu werden
- Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
- Selbständig planen und handeln können
- Empathie und Solidarität für Benachteiligte zeigen können
- Sich motivieren können, aktiv zu werden
Ziel unserer Schule ist es, das Konzept der BNE in der Schule zu verankern. Für dieses umfassende Vorhaben sind von KMK und DUK zahlreiche Materialien entwickelt worden, die gesichtet und in die unterschiedlichen Schulcurricula der einzelnen Fächer eingearbeitet werden sollen. Dabei wird die Initiative zunächst von einzelnen Fächern ausgehen, die sozusagen wie Kristallisationspunkte für weitere Fächer wirken können und deren Erfahrungen und Ergebnisse, dann eine nachhaltige Verbreiterung begünstigen können.
Die Komplexität nachhaltiger Entwicklung erfordert eine Thematisierung in möglichst vielen Fächern und ein ganzheitliches Konzept für die Schule. Dafür soll hier ein erster Impuls gesetzt werden, aus dem sich in den nächsten Jahren im Zusammenspiel mit Leitbild, Schulprogramm und möglichst vielen Fachbereichen ein umfassenderes Konzept entwickeln wird.
Methoden und Inhalte
Am Gymnasium Salzhausen besteht seit 2010 das Projekt „Wir werden Umweltschule“. Die Teilnahme an der vom Kultusministerium geförderten Auszeichnung zur Umweltschule nutzen wir als ein außerhalb des Unterrichts stattfindendes und daher jederzeit für die ganze Schule offenes Projekt. Dadurch, dass eine Anbindung an bestimmte Fächer nicht erfolgte, wurden im Projektzeitraum 2011-2013 eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Projekte angestoßen, integriert und auch etabliert. Der Erfolg der Auszeichnung im September 2013 bestärkt uns in dieser Konzeption.
Zusätzlich wurde im Schuljahr 2013/14 begonnen, Strukturen für die Führung von Nachhaltigen Schülerfirmen zu bilden. Nachhaltige Schülerfirmen sind Teile des Bildungssystems, deren Gründung und Führung vom Kultusministerium gefördert und unterstützt wird. Schülerinnen und Schüler agieren hier „wie in einer echten Firma“ und erlernen dabei wichtige Kompetenzen in Eigeninitiative, aber gleichzeitig im geschützten Rahmen der Schule. Der Begriff „nachhaltig“ bezieht sich hierbei auf den besonderen Schwerpunkt dieser Schülerfirmen, der darin liegt, in ökologischer und sozialer Verantwortung wirtschaftlich zu handeln. Bei Nachhaltigen Schülerfirmen handelt es sich um eine Methode im Rahmen des Bildungsauftrags für nachhaltige Entwicklung, denn sie machen den Schülerinnen und Schülern wirtschaftliche Zusammenhänge und deren Auswirkungen durch praktisches handeln erfahrbar. Das Ziel, Nachhaltige Schülerfirmen zu etablieren, ist daher auch Teil der Bewerbung um den Erhalt des Titels für den Zeitraum 2013-15.
Sowohl durch die Teilnahme am Projekt „Umweltschule“ als auch durch die Gründung und Führung Nachhaltiger Schülerfirmen werden unseres Erachtens die angestrebten Kompetenzen der BNE erlernt, geübt und gefördert.
Aus der Auszeichnung 2013 entstand bei den Schülerinnen und Schülern der Wunsch, sich um den Titel zur „Internationalen Agenda-21-Schule“ zu bewerben. Dieser zusätzliche Aspekt ermöglicht es uns, den an der Schule bestehenden Kontakt zum Waisenheim „Watoto Wetu Tanzania“ in Dar es Salaam, der größten Stadt Tansanias, in das Projekt einzubinden und zu intensivieren.
Anne-Kathrin Dierschke, Stand: 09.07.2014
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